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Rechtsprechung rund ums Verkehrsrecht, Bußgeldrecht und Verkehrsstrafrecht

Behindern abgestellte E-Scooter, droht ein Bußgeld. Foto: Ernest Ojeh auf Unsplash
E-Scooter blockiert Gehweg: Gericht verhängt Bußgeld gegen Carsharing-Anbieter

Das Amtsgericht (AG) Tiergarten in Berlin hat entschieden: Wer einen E-Scooter so abstellt, dass Fußgänger behindert werden, begeht einen Parkverstoß. Carsharing-Unternehmen müssen in solchen Fällen vollständige Nutzerdaten liefern – andernfalls bleiben sie auf den Kosten sitzen (AG Tiergarten, Beschluss vom 06.09.2023, Az.: 297 Owi 812/23).

Ermittelt die Bußgeldbehörde unzulänglich, ist eine Fahrtenbuchauflage nicht gerechtfertigt. Bild: KI-generiert
Gericht kippt Fahrtenbuchauflage – Bußgeldbehörde ermittelte nicht gründlich genug

Eine Frau aus dem Rhein-Erft-Kreis muss kein Fahrtenbuch führen – das entschied das Oberverwaltungsgericht (OVGT) NRW. Die Behörde habe bei der Fahrerermittlung nach einer Tempoüberschreitung nicht alle zumutbaren Maßnahmen ausgeschöpft. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Pflichten der Behörden im Ordnungswidrigkeitenverfahren (OVG NRW, Beschluss vom 30.05.2023, Az.: 8 A 2361/22).

Wurden die Drogen in einem unbemerkten Moment in den Drink gemischt? Eine immer wieder interessante Fragen, wenn es um die Fahrerlaubnis geht. Foto: Happy Face Emoji auf Unsplash
Vage Angaben reichen nicht für die Glaubhaftmachung einer unbewussten Drogeneinnahme

Wer sich damit verteidigt, unbewusst Drogen konsumiert zu haben, muss detailliert und glaubhaft erklären können, wie es dazu gekommen sein könnte. Das entschied das Verwaltungsgericht (VG) Karlsruhe im Fall eines Mannes, der sich gegen den Entzug seiner Fahrerlaubnis wehrte. Der bloße Hinweis auf eine Selbstanzeige Dritter, die ihm die Drogen verabreicht haben wollen, reiche nicht aus, um Zweifel an der eigenen Fahruntüchtigkeit zu entkräften. Der der Antrag des Mannes wurde abgelehnt (VG Karlsruhe, Beschluss vom 11.09.2023, Az.: 2 K 2644/23).

Tempo 30 gilt auch für Elektrofahrzeuge. Foto: iStock.com/Bjoern Wylezich
Tempo 30 bleibt – Gericht bestätigt Ge­schwin­dig­keitsbe­grenzung auch für Elektroautos

Ein Düsseldorfer Bürger ist mit seiner Klage gegen Tempo 30 auf der Merowingerstraße gescheitert. Das Verwaltungsgericht hält die Maßnahme für rechtmäßig und sieht darin einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung. Auch Elektroautos müssen sich an die Regel halten (VG Düsseldorf, Urteil vom 01.07.20256, Az.: 3 K 1482/22).

Lange links gefahren zu sein, kann sich nach der Rückkehr fatal auswirken. Foto: iStock.com/Bossiema
Kein rücksichtsloses Verhalten beim Fahren auf falscher Spur nach mehrwöchiger Linksfahr-Praxis

Ein kurioser Verkehrsunfall nach einem Thailand-Urlaub beschäftigte die Gerichte in der Pfalz: Ein Autofahrer, der sich an den Linksverkehr gewöhnt hatte, fuhr bei seiner ersten Fahrt in Deutschland versehentlich auf der falschen Straßenseite und verursachte einen Frontalzusammenstoß. Die Frage: War das rücksichtslos – oder einfach nur unachtsam? Das Pfälzische Oberlandesgericht (OLG) Zweibrücken entschied, dass es sich in diesem Fall nicht um Rücksichtslosigkeit sondern um Unachtsamkeit handelte (Pf. OLG Zweibrücken, Beschluss vom 28.11.2022, Az.: 1 OLG 2 Ss 34/22).

Da OLG Frankfurt hat die Grundsätze zum Umgang mit Messprotokollen erläutert. Foto: Denny Müller auf Unsplash
OLG Frankfurt erläutert den Umgang mit vermeintlich lückenhaften Messprotokollen

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) hat mit einem Beschluss die Rechtsbeschwerde eines Autofahrers gegen seine Verurteilung wegen einer erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitung verworfen. Der Beschluss enthält grundlegende Ausführungen zur rechtlichen Behandlung von angeblich „lückenhaften“ Messprotokollen in Bußgeldverfahren (OLG Frankfurt, Beschluss vom 15.05.2025, Az.: 2 Orbs 69/25).